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Persönliche Krisenvorsorge3säulen

Wir leben in einer Welt, in der wir gewohnt sind, dass uns viele Dinge abgenommen werden. Der Strom kommt aus der Steckdose, das Wasser aus dem Wasserhahn und den Einkauf bringt oft schon der Zustelldienst. Alles was wir brauchen oder auch vielleicht nur glauben zu brauchen, ist immer und überall im Übermaß verfügbar. Das ist natürlich alles sehr praktisch und wir können es uns gar nicht mehr anders vorstellen. Was aber eigentlich dahinter steckt, dass alles so wie gewohnt funktioniert, vergessen wir oft oder ist uns einfach gar nicht bewusst.

Wenn dieses System, warum auch immer, einmal nicht wie gewohnt funktioniert, werden viele von uns sehr schnell überfordert sein. Wenn die ersten Supermarktregale leer sind oder die Märkte überhaupt geschlossen haben, wird eine allgemeine Panik nicht mehr vermeidbar sein.

Je mehr Menschen sich während einer Krise auf ihre Vorräte verlassen können, desto einfacher wird es für die öffentliche Hand sein, den Rest der Bevölkerung zu versorgen.

Nicht alle Menschen haben jedoch gleichermaßen die Möglichkeit Krisenvorsorge zu betreiben. Abhängig von der Wohnsituation und einigen anderen Umständen wird es mal einfach (gelebter Alltag) sein oder es wird zur unbewältigbaren Herausforderung. Lebt man in einem Einfamilienhaus am Land, hat man andere Möglichkeiten als in einer Zweizimmerwohnung in der Großstadt. Ältere Menschen und Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen können vielleicht zwar alleine ihren Alltag meistern. Sie sind in Ausnahmesituationen aber wahrscheinlich schnell überfordert und deshalb gerade dann auf Hilfe angewiesen. Eine Vorsorge im Vorfeld wird ihnen in vielen Fällen nicht zumutbar sein. 

Viele Menschen sind aber schon im „normalen“ Alltag auf Hilfe durch Pflegedienste, Essenslieferungen oder andere Unterstützung angewiesen. Wenn die gewohnte Unterstützung für diese Personengruppen ausfällt, bleibt nur mehr die Hilfe von Verwandten, Nachbarn oder der öffentlichen Hand (Gemeinde, Feuerwehr, etc.).

Um selbst nicht zur Belastung für das System zu werden und vielleicht auch noch oben beschriebenen Personengruppen helfen zu können, ist eine vernünftige Eigenvorsorge unumgänglich. Nur wer sich selbst und seine Familie versorgen kann, wird auch anderen Menschen helfen können. Ebenso werden nur Menschen, die in Berufen in der kritischen Infrastruktur arbeiten, an ihren Arbeitsplätzen erscheinen, die sich selbst und ihre Familien versorgt und in Sicherheit wissen. Ob Ärzte, Pflegepersonal, Bundesheer, Polizei, Feuerwehr, Rettung, Energieversorger, Gemeindebedienstete , Wasserversorger, etc., wenn das erforderliche Personal nicht zur Arbeit erscheint, weil es zuhause Probleme gibt, wird die Krise selbst und das Wiederhochfahren danach zur Herausforderung mit kaum vorstellbaren Problemen.handeln

Das Ziel der persönlichen Krisenvorsorge ist, dass möglichst viele Helfer möglichst wenigen Hilfebedürftigen gegenüberstehen. Genauso das die noch zur Verfügung stehende Resourcen, wie Lebensmittel, Medikamente Getränke, etc. auf möglichst wenige Hilfebedürftige verteilt werden müssen.

So schütz jeder Einzelne durch eine vernünftige Vorsorge nicht nur seiner Familie und sich selbst. Er entlastet auch maßgeblich das Versorgungssystem und alle Hilfskräfte. Er kann vieleicht sogar auch noch mithelfen und die Hifsorganisationen unterstützen.

Daher ist es eigentlich unverantwortlich, alle Warnungen zu ignorieren und nur darauf zu hoffen, dass schon nichts passieren wird. Es ist nie zu früh, aber auch nie zu spät mit der Krisenvorsorge zu beginnen. Der größte Fehler den sie machen können, ist nichts zu machen und sich auf andere zu verlassen!

 
Alle gemeinsam ist besser als einsam...

Immer wieder sieht man in Fernsehdokumentationen oder hört von Menschen wie sie planen sich während Krisen komplett abzuschotten. Ihre größte Sorge ist, dass jemand kommt und ihnen ihre Vorräte streitig macht. Ein vernünftiger Schutz vor möglichen Plünderungen ist natürlich angebracht und zu überlegen.

Bessere und sinnvoller als sich aber alleine zu verbarrikadieren ist sicherlich seine Nachbarn und Verwandte dazu zu bringen sich selbst Gedanken zu machen und einen Notvorrat anzulegen. In einer absoluten Ausnahmesituation ist es sicher einfacher Vorräte und Resourcen gemeinsam zu nutzen als sich im Keller einzusperren. Dinge zu tauschen, zuerst gemeinsam verderbliche Lebensmittel zu nutzen und dann erst die Konserven zu öffnen. Vielleicht nur ein Haus "warm" zu heizen und das andere nur auf Frostschutz zu betreiben. Eventuell vorhandene Notstromaggregate gemeinsam nutzen.

Je größer die Gemeinschaft ist, die schon im Vorfeld weiß, wie sie in der Krise zusammenarbeitet, umso einfacher und billiger wird die gemeinsame Vorsorge werden. Man wird dann auch leichter Hilfebedürftige mitversorgen können und die vorhandenen Resourcen gemeinsam, vor allem in den Nachtstunden, durch eine sichtbare Präsenz vor "wirklichen Plünderern" zu schützen.

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine gestrandete Familie mit Kleinkindern, die friert und hungert an die Tür klopft, ist sicher größer, als auf eine Profieinbrecherbande zu stoßen. Obwohl natürlich auch das möglich ist und man sich auch darüber Gedanken machen kann/soll. Ob man diese Familie vor der verschlossenen Tür stehen lässt oder doch zumindest mit den vorhandenen Mitteln zu helfen versucht ist halt dann eine Gewissensfrage.

Die ideale Lösung ist eine enge Zusammenarbeite der Bevölkerung, Vereinen, Landwirten und Betrieben mit der Feuerwehr und der Gemeinde. Wenn diese Zusammenarbeit schon im Vorfeld durch einen Einsatzplan der von der Feuerwehr und der Gemeinde erstellt wird, geregelt ist, bringt das sicher viele Vorteile. Vorhandene Resourcen werden effizient genutzt. Die Ausgaben für Vorsorgemaßnahmen können dadurch drastisch gesenkt werden. Wenn alle einen Sinn in der privaten Vorsorge sowie in der Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft sehen und je nach ihren Möglichkeiten mithelfen, ist sicherlich auch ausreichend Personal für alle notwendigen Aufgaben verfügbar. 

Wenn sich jeder in seinem Keller verbarrikadiert, gibt es kein Personal für übergeordnete Aufgaben, für die Versorgung Hilfsbedürftiger, für die Aufrechterhaltung einer noch möglichen Infrastruktur und für die Gewährleistung einer Grundversorgung und Sicherheit. Egoismus kann gerade in einer Krise sehr schnell zur Falle werden.

 

Fazit:

Vor der Krise trifft jeder seine eigenen Vorsorgemaßnahmen, die man natürlich mit der Gemeinschaft absprechen kann/soll.

Während der Krise helfen alle zusammen.

Wenn wir das schaffen haben wir einen sehr großen Schritt in Richtung Krisenfestigkeit gemacht.

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